
Euro-Umstellung, Konjunkturtief, aufzurückhaltung, Rabattschlachten, das alles hat überall im Einzelhandel tiefe Spuren hinterlassen. Selbst Großkonzerne und Banken schlagen Alarm. Spürbar ist das auch bei uns in Herdecke. Vereinzelt geben Laden- und Kneipeninhaber auf: Hohe Mieten, schwache Nachfrage. Wenigstens vor Ort muss alles unternommen werden, diesen Trend zu stoppen. Bürgermeister Hans-Werner Koch will deshalb einen
Fachmann oder eine Fachfrau für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing
ins Rathaus holen.
Die guten Rahmenbedingungen in Herdecke (die attraktive Innenstadt, das Flair der Fachwerkhäuser, der hohe Freizeitwert, die Fußgängerzone) reichen nicht aus, es kann und muss mehr getan werden. Wenn das Leben in der Stadt erhalten bleiben soll, muss auch aus dem Rathaus flankierende Hilfe kommen.
Bürgermeister Hans-Werner Koch hat deshalb jetzt vorgeschlagen, möglichst schnell eine zusätzliche Stelle für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing
zu schaffen. Hier wird man sich im ständigen Kontakt mit den wirtschaftlichen Akteuren der Stadt ganz gezielt darum kümmern, wo es hakt
und wie sie besser voran kommen, vielleicht unterstützt von einem Team einheimischer Praktiker.
Dieser Fachmann hilft im wesentlichen den Händlern wie ein Streetworker, greift selbst in die Disteln und organisiert zusätzliche frische Aktionen, die unsere beliebte Maiwoche oder den Genießertreff ergänzen und noch mehr Vitalität in die Innenstadt bringen.
Außerdem kümmert er sich professionell um die Ansiedlung neuer Betriebe in den bestehenden Herdecker Gewerbegebieten. Ganz wichtig ist solche
Arbeit ja für die bevorstehende Neubelebung
des Westfalia- und Cuno- Geländes.
Schon das Wirtschaftsgutachten STEP hatte 2001 die exorbitante Bedeutung von attraktiven City-Marketing- Aktivitäten für die Bevölkerung
erkannt und deshalb dringend empfohlen, die Innenstadt als Ort für den Erlebniseinkauf weiter auszubauen. Dieses Gutachten, gemeinsam beauftragt von Handel, Stadt und Land, hatte
zudem festgestellt, welch hohen Stellenwert die Parkprobleme bei den Kunden der Innenstadt haben. Auch dafür muss eine Lösung gefunden werden. Eine gute Lösung wäre, gleich im Zusammenhang mit dem Aldi-Neubau (unter dem Schulhof der Bonnermann-Schule) weitere Parkplätze für die Innenstadt in einem Parkhaus unterzubringen, das zwischen
Musikschule und Ringerzentrum in den Hang versenkt würde und 100 bis 200 Autos Platz böte.
Allein könnte die Stadt das nicht wuchten, aber positive Signale von Investoren gibt es schon, bekräftigte Hans-Werner Koch nach ersten Sondierungsgesprächen:
Ein Parkhaus an dieser Stelle wäre ein Glücksfall für unsere Stadt. An keiner anderen Stelle im Zentrum wäre das möglich. Und wir hätten die Parkprobleme auf Jahrzehnte gelöst.
In diesem Parkhaus fänden auch all die Dauerparker der benachbarten Büros und Geschäfte endlich eine sichere Garage; andere sonst blockierte Parkplätze
wären wieder für Kunden frei. Hans-Werner Koch macht im übrigen deutlich: Wir dürfen uns nicht auf unserem tollen Image ausruhen; mit der Attraktivität der Innenstadt oder dem Flair des Fachwerks ist es nicht getan. Eine lebendige Stadt braucht einen vitalen Einzelhandel und dazu können wir alle auch durch unser Einkaufsverhalten beitragen.