Eckpunkte für das Pflichtenheft für das zu überplanende Westfalia-Gelände

Am 17. November diskutierte die Herdecker SPD über die Eckpunkte für das Pflichtenheft für das zu überplanende Westfalia-Gelände.
Wichtigster Punkt in der Versammlung war dabei die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. Um die drei Architektengruppen, die mit Vorschlägen beauftragt werden sollen, nicht zu sehr einzuengen, einigte man sich auf einen Mix aus gleichermaßen Wohnen und Gewerbe. Die bereits beim Stadtverbandsvorstand und der Fraktion existierende Arbeitsgruppe „Westfalia“ wird das Gesamtprojekt weiter in Zusammenarbeit mit der Herdecker Bevölkerung begleiten und beobachten.
Das ehemalige Firmengelände Westfalia Surge bietet für die Stadt Herdecke ein enormes Entwicklungs¬potenzial hoher Priorität.
In Anbetracht der vergangenen Nutzung und der jetzigen Eigentumsverhältnisse und aufgrund der exponierten Lage des zu überplanenden Geländes – zwischen Altstadt und Ruhr, zwischen Ortseingang und -ausgang, zwischen Freizeitgelände/Erholungsgebiet und Einzelhandel/ Wohngebiet – ergeben sich für Stadt- und Raumplanung besondere Möglichkeiten und Anforderungen.

Bereich Wohnen

Anzustreben ist zunächst eine Nutzung der zu bebauenden Fläche in Form eines Mix gleichermaßen aus Wohnen und Gewerbe. Bei der Wohnbebauung sollte eine gesunde Mischung zwischen Jung und Alt gefunden werden. Gerade jungen Leuten und Familien, die die Zukunft unserer Stadt bedeuten, sollte die Möglichkeit gegeben werden, sowohl wohnen, als auch evtl. arbeiten, in einem Stadtteil vereinen zu können. Neue Wohnformen sollten Voraussetzung für Wohnen im Alter sein. Kostengünstige und erschwingliche Wohnmöglichkeiten müssen sowohl für alte als auch junge Bewohner im Blickpunkt stehen. Von Kleingärten oder Gartensiedlungen sollte in Anbetracht des Erholungswertes für die Gesamtbevölkerung und des erwünschten touristischen Effekts Abstand genommen werden bzw. sollten selbst genutzte Grundstücke nur am Rande des Überplanungsgebietes zu finden sein. Von der Ruhr ausgehend Richtung Stadt sollte die Bebauung von zwei bis in dreigeschossige Bauweise wechseln.
Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Stadtentwicklung sollten Bauformen nach dem Standard Niedrigenergiehäuser angestrebt werden. Das nahe gelegene neue Kraftwerk sollte als Fernwärmelieferant genutzt werden.

Einzelhandel

Ansiedlung eines weiteren großflächigen Verbraucher- oder Supermarktes in Ergänzung und nicht als Konkurrenz zu Karstadt und Kaufpark sollte als zusätzlicher Magnet angestrebt werden. Wünschenswert wäre auch eine attraktive Ladenzeile, die das Gebiet über Ruhrstraße, Mühlenstraße und Kampstraße mit dem jetzigen Zentrum verbindet. Eine Konkurrenzsituation zu Geschäftswelt in der Fußgängerzone ist zu vermeiden.

Gewerbe
Ansiedlung von Gewerbe – zur Schaffung möglichst vieler Arbeitsplätze – mit weichem Charakter (KuM Betriebe), möglicherweise entlang der neuen "Westfaliastraße", könnte als Puffer zur angrenzenden Wohnbebauung genutzt werden und gleichzeitig Schallemissionen durch Verkehr in das Gebiet an der Ruhr verhindern.

Freizeit/Kultur

Im Vordergrund müssen günstigere Zugänge zur Ruhr stehen, damit die Attraktivität dieses Bereichs besser erreichbar und erlebbar ist. Erlebnisgastronomie für alle Bevölkerungs-schichten.
Zudem sollte dem Nutzungsdrang von Naherholung, Freizeit und Tourismus in der Art Rechnung getragen werden, dass Restaurationen aber auch die Anlegung eines Platzes für Freiluftveranstaltungen Besucher von der Ruhrpromenade aufnimmt und möglichst in die Stadt zieht.

Die Wegeführung an der Ruhrpromenade sollte verbessert werden, wobei eine Beeinträchti-gung der dort ansässigen Wassersport treibenden Vereine zu vermeiden ist. Die Wege sollten so verlaufen, dass in Abhängigkeit von dem zu erwartenden Tourismus die Auen geschützt sind, der direkte Kontakt zur Ruhr aber nicht verloren geht.

Organisation:

Es sollte eine enge Verzahnung der beauftragten Architekturbüros mit Politik und Verwaltung angestrebt werden.