Doch der Reihe nach: Für das kommende Schuljahr wurden an der Vinkenbergschule insgesamt 43 Kinder angemeldet. Die Schule hätte nach ursprünglicher Beschlusslage aber nur 1 Klasse mit maximal 29 Schülerinnen und Schülern aufnehmen können. Da außerdem der bei 23 Schülern liegende Klassenfrequenzrichtwert deutlich überschritten worden wäre, sah die SPD-Fraktion dringenden Handlungsbedarf. Zu Beginn der Schulausschusssitzung brachte der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Malte Dürr daher den Änderungsantrag ein, bei insgesamt 7 zu bildenden Eingangsklassen in Herdecke 2 Eingangsklassen an der Grundschule Vinkenberg und im Gegenzug nur eine Eingangsklasse an der Grundschule im Dorf zu bilden. Dazu führte er aus, dass aufgrund der aktuellen Anmeldezahlen an den Grundschulen die von der SPD geforderte Entscheidung die logische Schlussfolgerung sei. Malte Dürr betonte dabei, "dass die SPD in den vergangenen Jahren im Rahmen der Schuldiskussion stets darauf hingewiesen hat, dass im bevölkerungsreichsten Stadtteil eine zweizügige Grundschule benötigt wird, was sich nun bewahrheitet."
Bis zuletzt stieß die SPD mit ihrem Vorstoß bei CDU, FDP und den Grünen auf massive Kritik und musste sich aus den Reihen der Grünen sogar den Vorwurf gefallen lassen, sie würde mit ihrer Forderung "reinen Populismus" betreiben. Selbst als die Verwaltung in rechtlicher und die Schulleitung in räumlicher Hinsicht bereits grünes Licht für die Bildung von zwei Eingangsklassen gegeben hatten, argumentierten die Mitglieder der ehemaligen Jamaika-Koalition noch gegen den SPD-Antrag. Erst nach einer Sitzungsunterbrechung unterbreiteten sie urplötzlich den Vorschlag, dem Beschluss das Wort "einmalig" hinzuzufügen und signalisierten unter dieser Bedingung ihre Zustimmung. "Dem Vorschlag konnte und wollte unsere Fraktion allerdings nicht folgen", erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jan Schaberick und stellt klar, dass es dabei keineswegs um Wortspielereien ging, sondern um die Implikationen der Begriffe "einmalig" und "zunächst nur". "Denn einmalig meint einmal und nie wieder, während zunächst nur bedeutet, die weitere Entwicklung abzuwarten, ggf. zu aktualisieren und eventuell auch mehrmalig oder dauerhaft zwei Eingangsklassen an der Vinkenbergschule zu bilden". Dies ergänzte Malte Dürr um die Vorstellung der SPD, die Vinkenbergschule bei dauerhaftem Bedarf dann auch entsprechend räumlich zu erweitern.
Bedauerlich ist es aus SPD-Sicht, dass der große Erfolg, den die SPD für 43 Eltern und Kinder in Kirchende/Westende erringen konnte, durch die unsägliche Kommentierung in der Presse kaputt geredet wurde. "Dem Berichterstatter und Kommentator steht es nicht zu, Politik zu machen. Das ist die Aufgabe anderer. Und er selbst ist es, der durch seine Kommentierung eben die Politik- und Politikerverdrossenheit befördert, die er zitiert", konstatiert die Fraktionsvorsitzende Dr. Nadja Büteführ.