In einer Sondersitzung am 11. September wird der Rat der Stadt Herdecke über
die Teilnahme am Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den
Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ entscheiden, mit dem durch das
Bundesinnenministerium Mittel in Höhe von insgesamt 100 Mio. Euro
bereitgestellt werden. Die Fördersumme, die für die Sanierung des Freibades
dringend benötigt wird, könnte für Herdecke rund 2 Mio. Euro betragen.
Bereits im Oktober ist mit einer Auswahl der durch den Bund geförderten
Projekte zu rechnen.
Der Rat der Stadt Herdecke hatte in seiner letzten Sitzung die Verwaltung
damit beauftragt, die erforderlichen Unterlagen für ein
Interessenbekundungsverfahren potenzieller Investoren vorzubereiten, um in
der Oktobersitzung über die Durchführung eines solchen Verfahrens zu
entscheiden.
Die SPD Herdecke möchte diese Entscheidung jedoch zeitlich von der Teilnahme
am Bundesprogramm trennen und wird dies auch beantragen. „Soweit wir mit der
Bewerbung erfolgreich sind und ca. 2 Mio. Euro Fördermittel vom Bund für die
Freibadsanierung bekommen, bedarf es aus unserer Sicht keiner weiteren
Alternativkonzepte“ erläutert der Fraktionsvorsitzende Jan Schaberick. „Ein
parallel durchgeführtes Interessenbekundungsverfahren könnte unsere
Erfolgschancen für den Erhalt der Bundesförderung deutlich schmälern, soweit
etwaige Investoren aufgrund eines positiven Förderbescheides an die Stadt
Herdecke einen geringeren Investitionsanteil aufbringen müssten“, ergänzt
er.
Der Eigenanteil, der im Rahmen des Förderprogrammes durch die Stadt Herdecke
zu finanzieren wäre, läge bei 55 % der Investitionskosten. In der
Sondersitzung im September muss der Rat zur Teilnahme an dem Förderprogramm
ohnehin die Zusage zur Finanzierung des Eigenanteils abgeben und dafür einen
Nachtragshaushalt aufstellen.
Eine Bebauung der Bleichsteinwiese mit einem Wellnesshotel samt
Thermenbetrieb ist aus Sicht der SPD-Fraktion keine Lösung für Herdecke.
„Ein Interessenbekundungsverfahren muss auch nicht zwangsläufig zu einer
derartigen Investorenlösung führen. Vielmehr wünschen wir uns, sollten wir
die Fördermittel des Bundes nicht bekommen, dadurch neue Ideen, Denkansätze
und Alternativkonzepte, die das Freibad erhalten, ohne dafür die
Bleichsteinwiese samt der Tartanplätze und der Parkflächen zu opfern“,
erläutert der SPD-Fraktionsvorsitzende. Dabei gibt er zu bedenken, dass das
ursprüngliche Ansinnen der Politik nie in der Errichtung eines Hotels samt
Thermenbetrieb, sondern ausschließlich in Überlegungen dazu lag, wie das
Freibad erhalten werden kann.