SPD Herdecke zum Tag der Arbeit in der Corona-Krise

Zum ersten Mal seit 1949 wird es am 1. Mai in der Bundesrepublik keine Demonstrationen und Kundgebungen der Gewerkschaften geben.
Auch die SPD in Herdecke verzichtet in diesem Jahr auf ihren schon traditionellen Stand an der Ruhr. Trotzdem bleibt der 1. Mai der Tag der Arbeit für Solidarität und gerechte Bezahlung.

Die Corona-Pandemie hält weltweit das öffentliche/politische und private Leben in Atem. Menschen verlieren von heute auf morgen ihren Arbeitsplatz oder ihre Existenzgrundlage. In dieser Situation waren die milliardenschweren Soforthilfen des Bundesfinanzministeriums und die der Länder eine deutliche und richtige Entscheidung. Dies gilt auch für die aktualisierte Fassung der Kurzarbeiterregelung, obwohl die derzeitigen 60 bzw. 67 Prozent vom Netto für viele Beschäftigte deutlich zu gering sind, um die laufenden Kosten bewältigen zu können. Deshalb ist die von Arbeitsminister Hubertus Heil angeregte und durchgesetzte Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ein Schritt in die richtige Richtung. Sie wird nicht nur von den Gewerkschaften ausdrücklich begrüßt. Völlig unverständlich ist allerdings die Haltung der CDU, die bis zum Schluss auf der Bremse stand und damit eine bessere Lösung verhinderte.

Wir erleben die wohl schwierigsten Zeiten seit Ende des 2. Weltkriegs. Damals, nach Kriegsende beteiligten sich insbesondere die Frauen am Aufbau der neuen Republik.

Heute in Coronazeiten sind es wieder die Arbeitnehmerinnen in den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, sozialen Diensten oder der Versorgung und Entsorgung, die sich für die Gesellschaft einsetzen und aufopfern.

Systemrelevant werden sie genannt. Das waren sie allerdings vor der Krise auch schon! „Doch gerade jetzt, in dieser Krise, zeigt sich die enorme Bedeutung vieler Berufe, denen vorher häufig nicht der notwendige Respekt und selbst heute noch nicht eine ausreichende Entlohnung zukommt“ konstatiert der SPD-Fraktionsvorsitzende Jan Schaberick.

Heute wird ihnen von Balkonen zugewinkt und sie werden beklatscht.

Wertschätzung und Anerkennung sind wichtig, aber gute Arbeitsbedingungen und gerechte Einkommen sind die Voraussetzung für gute Arbeit. „Gerade durch die Corona-Krise wird uns besonders deutlich vor Augen geführt, wie wichtig gute und sichere Arbeitsplätze hier vor Ort sind und welche dramatischen Effekte die aus reiner Profitgier erfolgten Auslagerungen ins ferne Ausland haben“, so Schaberick weiter.

Deshalb gilt jetzt und auch nach der Krise: Gute Arbeit und ein gerechter Lohn sowie starke Gewerkschaften und eine starke Sozialdemokratie sind von enormer Bedeutung!