Stellungnahme der SPD Herdecke zum Interview von Herrn Görzel mit Oliver Haarmann von der AfD in der WR vom 11.09.2020

„… aber der Mann hat getan, was getan werden musste!“

Da stehen einem doch beim Lesen dieser Zeilen die Haare zu Berge.
Wer Hitler in so einer Form verharmlost, ist selbstverständlich nicht dem nationalsozialistischen Gedankengut verhaftet, der denkt allenfalls an Autobahnbau und KdF-Reisen. Doch nicht an den Verantwortlichen für Holocaust und Vernichtungskrieg.
Um nicht missverstanden zu werden, das war blanke Ironie.

Weniger ironisch betrachtet die SPD Herdecke das krampfhafte und zugleich unglaubwürdige Bemühen des Herdecker AfD-Spitzenkandidaten Oliver Haarmann, sich von Gabriel Krause, dem Urheber dieses Posts, zu distanzieren und den demokratischen Schein seiner Partei zu wahren.
Entlarvend die Kritik an der politischen Konkurrenz, die den Vorfall „ nun allzu gerne aufgreift, um nun die gesamte AfD Ennepe-Ruhr…in Verruf zu bringen“. Dann folgt die unsägliche Aussage: „Ich halte ein solches Verhalten für nicht minder unanständig als den Post von Herrn Krause.“ Zu Deutsch: Die AfD zu kritisieren ist genau so unanständig wie Hitler zu verherrlichen.

Nicht weniger erhellend die Aussage, dass Herr Krause nicht Parteimitglied ist, aber als Wahlkreisbewerber für die AfD in Herdecke zur Verfügung steht „und so einen Beitrag dazu leistet, dass unsere Partei in einem Wahlbezirk gewählt werden kann.“

So ist das: Der Zwecke heiligt bekanntlich die Mittel. Man distanziert sich von dem getätigten Post, aber nicht von dem Verfasser, dem ja schließlich „unsere Stadt Herdecke am Herzen liegt“ und der der AfD hilft im Wahlbezirk Kirchdorf ein paar Stimmen abzugraben.

Befremdlich erscheint es jedoch, dass die Lokalredaktion der WR entschieden hat, diese Stellungnahme nicht mehr vor der Wahl in der heutigen Ausgabe zu veröffentlichen.