„Straßennamen – noch heute problematisch“

Der Artikel von Willi Creutzenberg bewegt SPD-Ortsverein

Wie unbedacht der Umgang mit altbekannten Straßennamen oftmals ist, zeigte sich spätestens nach der Lektüre des Artikels von Willi Creutzenberg in der WR vom 11. Dezember 2021.

Viele haben sich bisher sicher keine Gedanken gemacht über die Person „Hermann Oberth“, nach dem in Herdecke eine Straße benannt ist.
Bildet sich bei oberflächlicher Recherche das Bild eines erfolgreichen Raketenforschers ab, entwickelt sich bei intensiverer Nachforschung das Bild des strammen rechtsradikalen Professors Hermann Oberth. Dies hat der Historiker Willi Creutzenberg in seinem Beitrag mit
entsprechenden Zitaten überzeugend belegt.

Erschreckend auch Oberths Gedanken zum Umgang mit behinderten Kindern. Die Kölnische Rundschau vom 21.07.2010 zitierte den Raketenforscher wie folgt: „Zu empfehlen wäre, die
Ärzte zu verpflichten, bei der Geburt eines behinderten Kindes den Vater und die Großeltern über das Unglück zu informieren und sie zu ermächtigen, aufgrund der Entscheidung der Familie dieses lebensunfähige Geschöpf sterben zu lassen.“

Willi Creutzenberg stellt als Konsequenz seiner Recherchen die Frage: „Wie lange soll die Straße noch Hermann-Oberth-Straße heißen?“ Der SPD-Ortsverein Herdecke-Mitte teilt diese Frage und hält sie nicht nur für berechtigt, sondern unbedingt notwendig. Eine
Namensänderung sollte initiiert werden, jedoch nicht über die Köpfe der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner hinweg. Deshalb plant die SPD Herdecke, im Januar 2022 mit den Bürgerinnen und Bürgern der Hermann-Oberth-Straße vor Ort zu sprechen.