Ein „Urgestein“ der Herdecker SPD, Gerd Topp, ist in der letzten Woche im Alter von 91 Jahren verstorben.
Über mehrere Jahrzehnte hat er die kommunalpolitischen Interessen der Stadt Herdecke maßgeblich beeinflusst und geprägt. Bis zuletzt war er ein interessierter und engagierter Sozialdemokrat, der es sich nicht nehmen ließ, an der Zukunftsgestaltung unserer Stadt mitzuwirken.
Gerd Topp nahm auch im hohen Alter regelmäßig an den Vorstandssitzungen des Ortsvereins Herdecke-Mitte und der AG 60 plus teil, sein Wort und seine Beiträge hatten nach wie vor Gewicht. Als Wahlkämpfer war er unermüdlich und zuverlässig im Einsatz und verstand es, auf Menschen zuzugehen, sie anzusprechen und mit ihnen über politische Fragen zu diskutieren. Sein Wort zählte, auf der Straße wie in den Gremien der Partei, wo er als „elder statesman“ immer mal wieder um Rat gefragt wurde.
Gerd Topp wurde am 18. September 1932 in Hagen-Haspe geboren. Dort ist er aufgewachsen, hat in der Zeit der Naziherrschaft die Volksschule und die Oberschule besucht und im Jahr 1953 am Ernst-Meister-Gymnasium in Hagen-Haspe sein Abitur abgelegt. Es folgten einige arbeitsreiche Jahre beim Volkswohlbund und der Krankenkasse der Stahlwerke Südwestfalens, wo man ihm aufgrund seiner hervorragenden Leistungen anriet, ein Studium aufzunehmen. Er studierte von 1960 bis 1964 Volkswirtschaft in Köln. Mit dem Diplom in der Tasche ging seine Karriere, zielstrebig und durchsetzungsstark wie er war, steil nach oben. Er wurde Arbeitsdirektor der „Hoesch-Siegerlandwerke“ und behielt die Position auch nach den Fusionen zu „Hoesch-Stahl“, „Thyssen-Edelstahl“ und „Thyssen Stahl“.
Im Jahr 1958 heiratete er Judith Freitag, Tochter des ehemaligen DGB-Vorsitzenden Walter Freitag. Durch seine Frau kam der Hagener Junge nach Herdecke, wo er sich als Sozialdemokrat sofort in der Partei und im Rat der Stadt engagierte. Von 1970 bis 1988 war Gerd Topp Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Herdecke. Ferner engagierte er sich für den Bau des anthroposophischen Krankenhauses in Herdecke-Ende, das heute über die Stadtgrenzen hinaus weit bekannt, anerkannt und geschätzt ist.
1989 endete Gerd Topps Ratstätigkeit. Bis zuletzt galt seine Maxime: Wichtig ist nicht das Handeln als Einzelperson, sondern als Team das politische Geschehen zu gestalten. Mit seinem politischen Selbstverständnis, das sich in diesem Leitspruch manifestiert, ist er bis heute Vorbild in seiner Partei.
Anlässlich seines Todes sprechen SPD-Fraktion, Stadtverband und Ortsverein Gerd Topps Familie in großer Dankbarkeit ihre tiefe Anteilnahme aus.